Freitag, 14. Dezember 2012

Far from home, but close to heaven...

...so ungefähr fühlte sich unsere dreiwöchige Südamerika Reise an.Weit weg von daheim, doch dem Himmel sehr nah.


Nach langer Anreise erreichten wir endlich den Spot des diesjährigen Petzl Roc Trip, die Piedra Parada, ein unglaublich schöner, abgelegener, staubiger Platz in der trockenen argentinischen Steppe. Kristin, July, Flo, July und ich hatten das Glück den Ort noch vor den Massen kennenzulernen und hatten eine 6km lange Schlucht mit 26 verschieden Sportklettersektoren und Mehrseillängen Routen fast für uns alleine. Am Campingplatz herrschte reges Treiben und es war eine äußerst gemütliche Atmosphäre, aufstehen, frühstücken, in den Bach springen, sich mittreiben lassen und dann bis zum dunkel werden in den vielen genialen Routen der Schlucht, seinen Kletterhunger stillen, am Abend Lagerfeuerstimmung und Gespräche mit interessanten neuen Menschen.

Doch wie bei jedem Event, kommen irgendwann Besucher ins Spiel, sofern es ein guter Event ist. Der Petzl Roc Trip ist ein guter Event, ein Woodstock des Kletterns sozusagen und mit dem Ende der ruhigen Woche kamen immer mehr Leute aus der ganzen Welt um Teil des Events zu sein und sich an den Felswänden auszutoben. Wie die Eierschwammerl schossen täglich und über Nacht immer mehr Zelte aus dem Boden und in der Schlucht wurde es immer lauter und hektischer, Jahrmarktstimmung und Schluß mit freier Routenwahl, geklettert wurde was frei war.

Wir aber machten das beste draus, die Mädls konnten eine 7a nach der anderen onsighten und waren (fast) fleißiger als Flo und ich. Mir gelang eine geniale 8b, und einige andere coole Linien zwischen 7c+ und 8a+ und zusammen mit July,Kristin und Guillaume Vallot aus Frankreich konnten wir die Aussicht von der 200m hohen Piedra Parada, so heißt der riesige Felsklapf mitten in der Landschaft, genießen. Auch Flo hat die "Power from Vienna" rausgelassen und brav bei einigen 8a und 8a+ Routen zugelangt.


In einer der genialen Routen der Piedra Parada



 Dann waren die Tage in der Piedra Parada leider auch schon beinahe zu Ende, denn als Max zu uns gestoßen ist wussten wir ok, nur noch 3 Tage bevors für Flo, July, meine July, Max und mich nach El Chalten gehen sollte und wir uns von Kristin und der Piedra verabschieden mussten. Wie man erahnen kann sind auch diese 3 Tage wie im Flug vergangen. (Autofahrt 6h, schlafen in El Polson, Flug nach Bariloche-El Calafate, El Calafate 3h Busfahrt El Chalten...Berge zeigen sich von ihrer schönsten Seite, super Wetter, nette Begrüßung)


Wettercheck fiel, wie zu erwarten war, nicht gut aus, die ganze Woche schlecht, was will man sich auch erwarten, wenn man nur eine Woche Zeit hat zum Bergsteigen. Aber egal Trekkn, Bouldern... irgendwas kann man immer machen.

Wettercheck die Zweite!
Mittwoch gut und Donnerstag bis Abend voraussichtlich auch noch. Ein absolut brauchbares Wetterfenster tut sich auf und wir wissen, das dürfen wir nicht verschei....enken! Naja aber das patagonische Wetter tut nicht immer das was man glaubt das es tut, da das Wetter glaubt, man glaubt das es das tut, tut es eben genau das andere, aber ich glaub das glaub nur ich. Egal. Michi Lerjen, Bergführer, Extrembergsteiger, Patagonienexperte, Frauenschreck ;-) usw., aus der schönen Schwiz stand uns mit Rat und Tat zur Seite und empfahl uns, neben unseren existierenden Plänen auch die "Ferrari/Ragni" Route an der Cerro Torre Westwand nicht außer Acht zu lassen. Für uns stellt diese Route einen absoluten bergsteigerischen Lebenstraum dar und als wir alle Fakten zusammenlegen, kommen wir drauf, mit einer guten Portion Glück und Engagement, stehen die Chancen auf Erfolg garnichtmal so schlecht. Glück ist aber manchmal auch, was man draus macht...


27.11.2012


Um 03:30 Uhr verlassen wir El Chalten, das wetter ist Zweifelbhaft und sehr starker Wind begleitet uns, nach 4,5h erreichen wir das sogenannte „Niponino“ Camp und wechseln von den Zustiegsschuhen in die Bergschuhe. Der Wind wird teilweise so stark, dass wir wie Besoffene den Gletscher Richtung Col Standhardt hinauf wanken. Im Col Standhardt ist es eher auf der ungemütlichen Seite und wir seilen ab auf die Westseite des Massivs und stehen bald unter der Cerro Torre Westwand bzw. unter den dicken Wolken der Cerro Torre Westwand. Wir müssen warten, denn sonst wissen wir ja nicht wo es hinaufgeht. Nach ca. 1,5 Stunden reisst die Wolkendecke auf und erstmals sehen wir die Westseite der Torres, ein gewaltiges Bild. Wir errichten unser Biwak kurz unterhalb der ersten Zustieg Mixed Passage und genießen im abendlichen Sonnenschein unser Travellunch.



28.11.2012

Der Wecker reißt uns um 02:30 Uhr aus dem leichten Schlaf, die Nacht über haben sich alle Wolken verzogen, sternenklar und Vollmond, ein kurzes Frühstück und um 03:30 Uhr sind wir auch schon unterwegs. Es läuft wie am Schnürchen und simultan Klettern wir bis auf den sogenannten „Elmo“, ein großer freistehender Eispilz am Beginn der eigentlichen Kletterei, welchen wir um 05:30 Uhr erreichen. Die Mixed Längen und den ersten Eistunnel bringen wir flott hinter uns, in der sogenannten „Headwall“ eine 90 Grad steile Eiswand, fängt der Wind ordentlich an zu blasen, Patagonien halt, dann geht es flott weiter und bald auch stehen wir unter der letzten und wohl anspruchsvollsten Seillänge. Der Amerikaner Colin Haley hat bei der Überschreitung aller Torres (Standhard, Heron, Egger, und Cerro Torre) für diese eine Seillänge 4 Stunden mit dem Anraumschnee gekämpft und sich seinen Weg/Tunnel nach oben gegraben. Wir haben es da weit besser erwischt, festes Eis mit teilweise Schneeeinlagerungen machten die Sache schon spannend aber bei weitem nicht so zeitintensiv und so erreichte ich nach ca. 20 Minuten den letzten Standplatz unterm Gipfel. Um kurz vor 13:00 Uhr standen Max und ich dann oben auf dem Gipfel des Cerro Torre und konnten uns überglücklich und beinahe fassungslos die Hände schütteln und dem wohl schönsten aller Berge auf den Kopf klopfen. Keine Wolke, kein Wind, T-Shirt Temperaturen, Bergsteigerherz was willst du mehr?…Unbeschreiblich ;-)

Nach kurzer Pause seilten wir über die Westwand ab, auch das Abseilen lief wie geschmiert nur die hohen Temperaturen wurden schönlangsam zum Problem. Herabstürzende Schnee und Eismassen machten uns verständlich, dass wir jetzt besser nochmal Gas geben, mein Knie musste sogar unsanfte Bekanntschaft mit einem herabfallenden, tellergroßen Stein machen und wieder wurde uns bewusst, das Bergsteigen in Patagonien einfach eine ernste Angelegenheit ist, denn auf schnelle Rettungsaktionen kann man sich nicht verlassen.

Zurück beim Biwakplatz stärkten wir uns kurz und machten uns dann gleich an den 45km!!! langen Marsch, Hirnausschalten und einfach gehen, zurück übers Inlandeis nach El Chalten. Wir schafften die noch die 6 stündige Etappe übers Eis, dann mussten wir auf einer Moräne biwakieren.



29.11.2012

Wir sind ziemlich erledigt von den Strapazen und die schweren Rucksäcken tragen auch nicht gerade zur Erholung bei, starten aber um 08:00Uhr Richtung Passo del Viento und erreichen schließlich um 18:00Uhr El Chalten, gezeichnet, erledigt und überüberglücklich…




Wie sagt man so schön, zur richtigebn Zeit, am richtigen Ort... :-)



Die heurige Saison fand mit dieser unerwarteten Aktion einen gelungenen Abschluß und mit der Besteigung des "Nameless Tower" 6251m Karakorum/ Pakistan, zusammen mit Hannes Leitner und nun auch mit dem "Cerro Torre", konnte ich den zwei wohl formschönsten Gipfeln einen kurzen Besuch abstatten...


Anbei ein paar Eindrücke aus der Wand.


Max im Eisschlauch


Die letzte Seillänge



Die Torres von Westen




Max und ich überglücklich am Gipfel des "Cerro Torre"



Mittwoch, 7. November 2012

S wie Südamerika

Die Zeit zuhause nach unserer erfolgreichen Pakistan Expedition verging wiedermal wie im Flug, ich hatte mit meinen Magenproblemen zu kämpfen und fühlte mich anfangs noch ziemlich leer und ausgebrannt, ein Ausflug in die Dolomiten und ein Projekt am Kaiser weckte in mir dann aber wieder das Kletterfieber. Seit geraumer Zeit bin ich auch stolzer Besitzer eines Ozone Bullet XT Speedgliders und kann nun auch in der Luft mein Unwesen treiben, ein echt cooles Spielzeug mit Spaßgarantie. Jetzt hat mich auch noch das Flugfieber gepackt und runtergehen war gestern :))! Letzte Woche gelang mir recht flott noch eine lässige Erstbegehung im Oldschoolgebiet hinter der Haustüre, das "Sauspiel" Bewertungsvorschlag 10/8b.


Piedra Parada/Argentina (c) petzl
Nächste Woche gehts auch schon wieder ins nächste Abenteuer. Im Rahmen des Petzl Roc Trips begebe ich mich zusammen mit einer lustigen Gruppe nach Argentinien um für 14 Tage das brandneue Klettergebiet Piedra Parada zu besuchen. Die Fotos der Felsen sehen vielversprechend aus und ich bin schon gespannt, was uns da so erwartet.

Im Anschluß geht die Reise nochmals weiter gegen Süden für 8 Tage und zwar nach Patagonien, wo ich zusammen mit meinem wieselflinken Seilpartner Max Berger erneut versuchen will, dem ein oder anderen zu Berg gewordenen Traum, sofern das Wetter mitspielt, eine Begehung abzukämpfen.

Ist das A: Der Großglockner im Winteroutfit?? oder B: Das Matterhorn? oder C: Der Cerro Torre mit seinen Kumpels? Wer die Antwort weiß, kriegt ein Plus ins Mitteilungsheft!

Im Dezember bin ich dann wieder da und ich hoffe bis dahin hats schon ordentlich geschneit.


Peace dann,
Guido

Mittwoch, 19. September 2012

Na Servus

Neulich war ich mit einer Kameracrew vom österrereichischen Sender "Servus TV" in ("bei mia Dahoam") Going am Wilden Kaiser, genauer gesagt am Schleierwasserfall unterwegs zum filmen. Es geht klarerweise, ums Klettern, aber auch ums Wetter, welches man zum Klettern braucht bzw. nicht brauchen kann.
Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr euch und ich mir am 29.09.2012 um ca. 20:00 Uhr bei "Na Servus" auf "Servus TV" anschaun.

 Ich bin auf alle Fälle schon gespannt, denn es war ein äußerst lustiger Drehtag...

Servus

Montag, 17. September 2012

Zurück aus Pakistan

Wir sind alle wieder gesund und munter zurück von unserem sommerlichen Pakistan Ausflug/ Abenteuer.
Die sechs Wochen hatten so ziemlich alles zu bieten was man sich nur vorstellen kann und um es auf den Punkt zu bringen, es war ein echt geiler Trip, mit einer genialen Mannschaft. Jedes Team konnte sich ordentlich austoben, wir konnten einige Erstbegehungen hinterlassen und bestehende Extremklassiker wiederholen und es war für uns alle ein echtes Abenteuer, mit Höhen und Tiefen ;-).

Sobald wir das gesammelte Bild und Filmmaterial ausgemustert und sortiert haben, gibts mehr Details von unserem verrückten Trip ins Herz der Berge!

Bis dahin" think vertical" :-)

Montag, 9. Juli 2012

Guided by GUIDeO

Das erste Semester zur Bergführer Ausbildung konnte ich, mit dem letzten Hochtourenkurs im Ötztal, positiv abschließen und bin somit offizieller "Bergführer Anwärter" und kann nun auch offiziell bergbegeisterte Leute durch steile Wände, lange Grate und wilde Flanken auf ihre Gipfel der Träume und natürlich auch wieder hinunter führen, im Sommer wie im Winter egal ob im Fels, Eis oder Schnee der Alpen, Dolomiten, Westalpen oder weiß der Yeti wo. Du zeigst mir deine individuelle Line, ich bring dich rauf, runter und gesund wieder heim!!

Bei Interesse einfach eine mail an:
guido.unterwurzacher@gmx.at

BerGeil!!!
Guido

Spiel der Narren

Welcher Name trifft die Faszination mit der wir immer wieder aufbrechen um was zu erleben, besser als der der Route "Spiel der Narren"(8-,8-,8,8-,9+,8+,8-,9-,8-,8+??!!!) am Predigtstuhl im Wilden Kaiser? "Narren" weil wir es uns doch auch leichter machen könnten, den Tag anders gestalten als gerade in einer steilen und abweisenden Wand und "Spiel", weil es sich um ein Spiel handelt, bei dem ein gewisser Einsatz verlangt wird. Rein namenstechnisch müsste uns die Route ganz gut liegen, dachten sich Hannes Leitner und ich und so machten wir uns auf den Weg zur steilen Westwand. Die Spielregeln sind recht einfach, es gilt alle 11 Seillängen durchwegs im 8.Grad und eine im 9.Grad zu durchsteigen, in einem Zug, in einem Tag, von unten nach oben...
Berits vor 6 Jahren wagte ich einen ersten Versuch mit meinem Kumpel Reini aus Kitzbühel, aber die hohen Schwierigkeiten, die sportliche Absicherung und die sommerlichen Temperaturen machten uns einen Strich durch die Rechnung und wir mussten abseilen.

Diesmal sollte es anders laufen. Hannes und ich kletterten im Überschlag und ohne Sturz bis zur Schlüsselseillänge, eine 7c+/9+ mit einer harten Boulderstelle, welche mir im zweiten Anlauf gelang. Die Seillängen danach eine 8+,eine 8-,eine 9- eine 8- sind uns alle im ersten Versuch geglückt, das Beste sollte aber wie immer zum Schluß kommen. Die letzte Seillänge im Grad 8+ !!! verlangte mir nochmal alles ab und gelang mir erst im vierten Anlauf und das am aller letzten Hemd, deswegen würden wir dieser Länge eher den Grad 8-/8 geben, denn mit 8+ hat das nicht mehr viel zu tun ;-))).  Mit einem breiten Grinser im Gesicht, saßen wir noch eine zeitlang am Gipfel und sind uns einig, "Das Spiel der Narren" sollte man mal gespielt haben.

Rotpunkt Begehungen hat die Route meines Wissens noch nicht allzuviele gesehen, aber eines steht fest, wer vernarrt ist in das Spiel mit den Felsen, ist hier genau richtig.




Mittwoch, 27. Juni 2012

Expedition "Trango Towers" 2012

Zusammen mit einem dynamischen, sechsköpfigen Team bestehend aus Christian Hechenberger, Simon Berger, Hannes Leitner, Max Berger, Flo Dertnig und Jakob Schwaighofer, werde ich am 19.Juli für sechs Wochen nach Pakistan, genauer gesagt ins Karakorum aufbrechen. Unser Basislager und  Zuhause für einen Monat, wird unter den gigantischen Wänden des "Great Trango Tower" (6287m) und des "Namless Tower" (6251m) aufgeschlagen und von dort aus wollen wir versuchen möglichst viel von der vertikalen Welt dieser Gebirgskette im Alpinstil zu erkunden. Es gibt viele Fragezeichen, viel Ungewisses, viele äußerst reizvolle  Ziele und sehr viel Motivation von allen, dieses Abenteuer erleben zu können, einige coole Aktionen zu machen und natürlich gesund und munter und um unvergessliche Erfahrungen und Eindrücke reicher wieder nachhause zu kommen.


Diese Expedition wurde von uns schon länger geplant, letztes Jahr sogar wegen eines Unfalls abgesagt und heuer stehen wir alle gut Vorbereitet und voller Vorfreude in den Startlöchern.

                              

Ein riesen "Dankschee" vorab für die großzügige Unterstützung geht an:

-Planet Berg Mountain Sports Kitzbühel
-Adidas Outdoor
-Adidas Eyewear
-Petzl
-LaSportiva
-Beal
-Pieps
-Black Diamond
-Thomas und Alex Huber
und an unsere Familien und Freunde!!!


Haltet uns die Daumen, wir halten euch auf dem Laufenden.

Schönen Sommer
Guido

Samstag, 23. Juni 2012

Climbers Paradise im Kletterparadies Wilder Kaiser

Vor gut einem Monat wurden Alex Huber und meine Wenigkeit zu einer "Climbers Paradise" Pressekonferenz auf der Wochenbrunneralm, am Fuße des Wilden Kaisers eingeladen. Vorgestellt wurde das Konzept und die Strategien von Climbers Paradise, um dem angestrebten Klettertourismus in unserer Region einen optimalen Nährboden, auf höchstem Sicherheits und Informationstechnischen Niveau, zu gewährleisten. App´s für Routenupdates, ein virtuelles Routenbuch alla 8a.nu usw., das ganze natürlich virtuell auf dem neusten Stand. Alex und ich konnten den Anwesenden unsere Ansichten und Bedenken, aus der Sicht der "Vollblutkletterer" näher bringen und ich denke wir fanden einige offene Ohren. Da ich von genormten Sicherheitsstandards und der Massentauglichkeit von Routen, Alpinrouten und Klettergärten nicht viel halte, stehe ich dem ganzen etwas kritisch gegenüber.

 Wie schon oft gelesen vertrete auch ich die Meinung "Der Berg muss wild bleiben!" und die alten Routen am Kaiser sollen auch noch für die jungen Wilden von morgen, die das Abenteuer und die Selbstverantwortung suchen, im original Zustand machbar sein, denn geschichtsträchtige Erstbegehungen durch Bohrhaken zu entschärfen, um diese Massentauglicher zu machen ist meiner Meinung nach der falsche Weg, denn die Leistungen von Dülfer, Rebitsch, Buhl und Co. sind auch heute noch mehr als beeindruckend und es wäre ein Frevel solche Meilensteine zu zerstören. Ich sehe aber auch die Chance, dass sich Climbers Paradise im Fall von Problemen mit Grundeigentümern, verschmutzten Klettergärten usw. im Interesse für die Klettergemeinschaft einsetzt, Säuberungsaktionen und Instandhaltungsmaßnahmen unterstützt und uns den Rücken stärkt.

Sonntag, 22. April 2012

Flow

Nach meiner Schnee und Eis bedingten, drei monatigen Kletterabstinenz, waren heuer die ersten Kletterversuche, wieder eine ganz besondere Erfahrung für mich. Alles fühlt sich schwer und hart an, der gewohnte Bewegungsfluß gleicht einem grobmotorischen, schwerfälligen Gerampfe und nach 3 Routen war meistens der Ofen aus. Aber von mal zu mal ging es besser und erstaunlicherweise dauerte es nicht lange bis der Saft aus den Skitourenhaxen zurück in die Finger fand.

Karlstein war nach einigen Jahren wieder mal der "place to be". Top Bedingungen, geile Routen und super Stimmung, genau was man braucht um voll motiviert anreissen zu können und so konnte ich relativ flott einige coole Routen knacken. Mono und Markus machten es vor und so gelang auch mir eine Begehung der Hammerline "Violent Femmes" 8b, die Tage danach konnte ich noch "Souka" 8a und "Femme Fatal" 8a knacken. Markus checkte sich eine neue abgefahrene Lösung für die alte "Headline" aus, welche nun, nach den Griffausbrüchen wohl bei 8c+ einchecken wird. Bei einem guten Versuch konnte er aber einen Haken nicht klippen und flog in hohem Bogen aus der Wand. Resultat: knöcherner Ausriß im kleinen Finger! Zum Glück wurde er von einem kompetenten Bergführeranwärter gesichert, denn sonst hätte der Bruchpilot wohl doch noch den "Sanka" gebraucht ;)

Einige Tage später spazierte ich mit meinem Hund Gismo das erste mal im heurigen Jahr zum Schleier, mit im Gepäck die Bohrmaschine. Diese Kombination hat sich in der Vergangenheit schon öfter als äußerst produktiv gezeigt und so entstand auch diesmal wieder eine Hammer Neutour. Zwischen den Routen "Heinzelmännchen" 8b und "Chaos" 8b befindet sich nun das neue Prachtstück. Tags drauf zusammen mit Hias Schiestl und Gismo wieder zrück am Schleier gelang mir die Erstbegehung. Der Neuzuwachs hört auf den Namen "Wellenreiter" und wird ca. bei 8a+/8b einpendeln, man wird sehen was die Wiederholer sagen. Auf alle Fälle ein echtes MUSS!!!

Auch am Saubichl in St.Johann gab und gibt es immer was zu tun. Ich probierte öfter mal, aber zeimlich sporadisch eine alte Route von Oli Beihammer "Greenpiecer" 8b. Ich boulderte mir eine Lösung aus, damit ich die zwei geschlagenen Kunstgriffe nicht verwenden muss und fand das ganze ziemlich knackig. Letztes Jahr ging die Stelle sehr, sehr schwer von der Hand, heuer fühlte sich das ganze etwas realistischer an und vor einigen Tagen war das erste mal "Land in sicht!". Am 21.4 spazierten July und ich wieder hinauf zum Saubichl. Noch nie waren die Bedingungen so gut wie heute und nach kurzem Schlingen reinhängen und Griffe ausgreifen machte ich einen Versuch. Alles lief perfekt, der technische Boulder mit den schlechten Tritten warf mich nicht ab, die Schuhe blieben dort stehen wo sie sollten, den Schnapper hatte ich schon gemacht ehe ich darüber nachdenken konnte und die knackige Ausstiegsplatte nahm ich voll entschlossen in Angriff und erreichte ziemlich überrascht den Standplatz dieser Hammerroute. Ich taufte die natürliche Linie, ohne die Kunstgriffe,"Greenpeace" mein Bewertungsvorschlag 8b+. Auch July konnte die optimalen Bedingungen nutzen und spazierte locker, lässig durch den "Mad Max" und holte sich ihre erste 7b. Such a perfect day!!!!

Samstag, 31. März 2012

Time for Rock....




Der sensationelle Winter neigt sich dem Ende zu und nun ist es wieder Zeit zurück zum Fels zu finden. Ich habe den Winter über großteils auf den Skiern verbracht und war eiskletternder Weise, für 10 Tage im Eiskletterparadies Norwegen unterwegs. Dort konnten Christian "Raur" Hechendorfer und ich einige wirklich beeindruckende Linien machen und Hannes Mair hat das ganze in Film und Bild festgehalten. Laut Hannes gibt es ziemlich viel "leider nein" Material, was wahrscheinlich auf unser extrem hohes, intellektuelles Niveau zurückzuführen ist. Lustig wars trotzdem.
Danach gings für eine Woche in die Silvretta, zum "Skihochtouren Kurs" mit den angehenden Bergführern. 40cm feinster Pulverschnee und bestes Wetter waren die Strafe die wir ausbaden mussten ;).

Die letzten Wochen verbrachte ich trainierender Weise auf der ultraleichten Dynafit Skitourenrennausrüstung von Andi Notdurfter, denn unser erstes Skitourenrennen stand am Programm. Mit am Start natürlich die üblichen verdächtigen Markus Bendler, Simon Danzl und Geggi Unterrainer. Die 1000hm Rennstrecke wurde von uns allen in sportlichen Zeiten runter gestrampelt. Eine grausige Schinderei aber lässig wenns vorbei ist.



Auch am Mitterhorn waren wir noch unterwegs und konnten mit einer Gruppe von 8 Leuten einen wahnsinns Tag erleben und die ca. 50° steile Diagonal Rinne befahren.

Jetzt pack ich meinen Rucksack und geh Felsklettern, das ist nicht so stressig und keiner schaut auf die Stopuhr ;)

Rock´n roll
Guido

Freitag, 3. Februar 2012

Norway ICE



Um der sibirischen Kälte bei uns zu entwischen, geht es für mich und einer kleinen, feinen Gruppe (Christian Hechenberger, Hannes Mair) in ein paar Tagen ins wahrscheinlich noch kältere Eisklettereldorado Trondheim/Norwegen, zu unserem Erasmus Studenten Simon. Das Ziel ist wie immer klar definiert.
"Eis, Eis, Eis... so viel wie möglich!! Auf gut deutsch, picklen bis die Hauen/Nomics glühn!". Die Verhältnisse scheinen vielversprechend zu sein und vielleicht sehen wir auch ein paar Nordlichter.

In diesem Sinne "ICE,ICE BABY!!"